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Sebastian (35) aus Ehra-Lessien hat Blutkrebs. Eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance! Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich als Stammzellspender bei der DKMS registrieren lassen.

An Leukämie erkrankter Sebastian - Die Feuerwehren rufen zur Typisierung auf

 

„In Corona-Zeiten geht es darum, einen Link in die Welt hinaus zu tragen“, sagt Annika Schirmacher von der DKMS – es geht um das Leben von Sebastian, aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr und dem Schützenverein Ehra-Lessien. Er hat Leukämie und braucht einen Stammzellenspender. Gesucht wird nun per Online-Registrierung.

Alles war gut

Alles war gut im Leben des 35-Jährigen, der als Testfahrer arbeitete und Anfang des Jahres gerade mit seiner Freundin zusammengezogen war. Dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, ging es ihm schlecht, er musste ins Krankenhaus. „Am 24. Januar, meinem Geburtstag, kam die Diagnose“, sagt Tobias Terbrüggen , sein Bruder, der sich an die DKMS wandte.

„Schnell, schwer und fies“

Bei Sebastians handele es sich nicht um die chronische Form der Krankheit, die schleichend kommt, sondern um die akute: „Schnell, schwer und fies.“ Freunde, Familie, Feuerwehr, Schützen – alle waren schockiert und wollten helfen: „Geplant war, eine Typisierungsaktion und Benefizveranstaltungen auf die Beine zu stellen. Aber leider kam Corona dazwischen.“ Jetzt setzt man auf die Online-Variante.

Virtuelles Flugblatt

„Das ist auch für uns eine neue Situation“, sagt Schirmacher. Die DKMS führe wegen Corona bis auf Weiteres keine öffentlichen Typisierungen mehr durch. Um dennoch neue potentielle Stammzellenspender zu finden, möglicherweise auch für Sebastian, wird jetzt ein virtuelles Flugblatt auf die Reise durchs Netz geschickt und mit ihm der Link zur Registrierung.

Stäbchen in Quarantäne

Wenn man ihn anklickt, wird man auf einen Fragebogen weiter geleitet, in den die personenbezogenen Daten eingetragen werden. In der Folge bekommt ein Registrierungsset zugeschickt mit drei Teststäbchen für die Wangenabstriche. „Nachdem die Stäbchen zurück geschickt wurden, kommen sie aus Sicherheitsgründen im Labor erstmal 14 Tage in Quarantäne“, so Schirmacher.

Kampf ums Überleben

Danach werden die Proben auf bestimmte Merkmale untersucht und die in eine weltweite Datenbank eingegeben. Auch im Fall von Sebastian wird dort nach Übereinstimmungen gesucht, die die Voraussetzung für eine Stammzellenspende bilden und damit die Chance im Kampf ums Überleben. Wird ein potentieller Spender ermittelt, wird dieser gefragt, ob er immer noch willens ist.

Hochdosierte Chemo

„Wenn ja, nimmt der Hausarzt Blut ab, dass auf weitere Marker untersucht wird“, so Schirmacher. Passen auch die, wird ein „Tag null“ festgelegt. Der Spender begibt sich in eines von deutschlandweit zehn Entnahmezentren, die Stammzellen werden unter Narkose entnommen und zum Empfänger geschafft. „Der hat dann bereits eine hochdosierte Chemo bekommen, die auch das blutbildende System des Körpers lahmlegt.“

Reset drücken

Das sei vergleichbar mit dem „Drücken des Reset-Knopfes“ an einem elektrischen Gerät. Mit dem Unterschied, dass der Patient den Reset nicht überleben würde – wenn er keine gesunden Stammzellen bekäme. Diese würden, ähnlich wie bei einer Bluttransfusion, intravenös verabreicht.

Link teilen

„Wegen Corona läuft alles langsamer, aber es läuft“, sagt Schirmacher über die Arbeit der DKMS. Tobias Terbrüggen ist im Moment nur eines wichtig: „Dass der Registrierungs-Link geteilt und weit gestreut wird, damit er so oft wie möglich geklickt werden kann.“ Auch für seinen Bruder, Sebastian.

Bild: DKMS, Text: Aller-Zeitung, Jörg Rohlfs

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